REVOLUTION STATT NEUER KOLLEKTION

EINE MILLIARDE UNGETRAGENE KLEIDUNGSSTÜCKE LIEGEN IN DEUTSCHEN SCHRÄNKEN

Die Modeindustrie ist eine große Ursache für Umweltverschmutzung. Sie verursacht jedes Jahr mehr als 850 Mio Tonnen CO2-Ausstoß, mehr als die Luft- und Schifffahrtsindustrie zusammen. Daneben sind auch der hohe Wasserverbrauch und der Einsatz von giftigen Chemikalien in der Kleidungsherstellung ernstzunehmende Probleme. Gleichzeitig wächst die Fast Fashion Industrie rasant. Die Bekleidungsproduktion hat sich von 2000 bis 2014 verdoppelt. 2014 wurden mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke produziert.* 5,2 Milliarden davon liegen in den Schränken der Deutschen. 1 Milliarde ungetragen.**

Deutsche Verbraucher kaufen im Schnitt 60 Kleidungsstücke im Jahr – tragen diese jedoch nur noch halb so lang wie vor 15 Jahren. Das liegt nicht nur an einem veränderten Konsumverhalten, sondern auch an der geringeren Qualität von Fast Fashion Produkten und niedrigeren Preisen.*

In Deutschland wird nicht nur sehr viel Kleidung gekauft, sie wird auch wieder entsorgt – 1,3 Millionen Tonnen pro Jahr. ¾ der gebrauchten Kleidung landet bei Textilverwertern, nur ungefähr die Hälfte wird wiederverwertet. Durch die hohe Bekleidungsproduktion sind auch die Altkleiderexporte dramatisch gestiegen. Denn die Nachfrage nach gebrauchter Kleidung in Deutschland ist nicht groß genug! Die Kleiderspenden, die exportiert werden, schaden jedoch der lokalen Textilindustrie in den Empfängerländern und sind durch die schlechte Produktqualität oft für den Wiederverkauf ungeeignet.*

Das System der Modeindustrie ist defekt und steht kurz vor dem Kollaps! Es trägt maßgeblich zu der bestehenden Klimakrise bei. Kleidung ist zu einem Wegwerfartikel verkommen.

WAS KÖNNEN WIR TUN?

Die Art und Weise, wie Kleidung produziert, genutzt und entsorgt wird ist nicht nachhaltig. Es werden neue Geschäftsmodelle und Systeme benötigt, die Kleidung vollständig kreislauffähig machen – dazu gehört die Herstellung, der Handel, die Wiederverwendung und das Recycling.*

Wir glauben an eine positive Zukunft. Wir müssen einen Anfang machen und unseren Umgang mit Kleidung überdenken. Wir sagen: Lasst uns unsere Kleidung länger tragen. Lasst uns in nachhaltige und langlebige Kleidung investieren. Lasst sie uns pflegen, reparieren, wiederverwenden und weitergeben. Studien zeigen, dass durch 12 Monate längeres Tragen CO2-Emissionen um 24% reduziert werden können.*

Am 02. März starten wir eine Petition und fordern: 0% Mehrwertsteuer auf Secondhandkleidung. In den letzten 12 Monaten haben nur 16% der Deutschen Secondhandkleidung gekauft. Durch einen geringeren Gesamtpreis soll die Nutzung attraktiver werden – ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaschutz, denn Secondhand hält Kleidung länger im Kreislauf.